vbba-Gruppe Kassel

Aktuelle Berichte

vbba Ortsgruppe Kassel                                    Halbtagesausflug nach HeLi-Hirschagen am 11.09.2019

Nach guter Vorplanung durch Thomas Oehler, Vorsitzender der OG Kassel, konnte gegen Mittag des 11. September 2019  an einem herrlichen Spätsommertag der Ausflug mit den interessierten Teilnehmern/-innen der vbba Ortsgruppe Kassel  nach Hess-Lichtenau zur Besichtigung der ehemaligen Sprengstofffabrik Hirschhagen – ein Mahnmal des 1000jährigen Reiches – unternommen werden. Im reservierten Planwagen im Traktorgespann wurden den Teilnehmern/-innen durch einen sehr ortskundigen Bewohner von Hirschhagen die Produktionsstätten von Sprengstoff einer „unrühmlichen Vergangenheit“ erläutert und gezeigt.

Die Sprengstofffabrik wurde vor dem Hintergrund der 1935 begonnenen Aufrüstung der Wehrmacht infolge der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten vom 30. Januar 1933 errichtet. Produktionskapazitäten im Pulver- und Sprengstoffbereich sollten deutlich ausgeweitet werden. In Absprache zwischen dem Heereswaffenamt und den privaten Sprengstoffherstellern begann daher die Errichtung einer Reihe von getarnten „Schattenwerken“, die erst im Mobilmachungs- oder Kriegsfall die Produktion aufnehmen sollten. Gemeinsam war all diesen Werken die abgelegene Lage im ländlichen Raum.

 

Der Bau der Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau begann im Jahr 1936 durch die Dynamit-Aktien-Gesellschaft, vormals Alfred Nobel & Co. (kurz: DAG) aus Troisdorf im Auftrag des Oberkommandos des Heeres (OKH). Mit dem Bau des Werkes wurde 1936 begonnen. Am 1. Juni 1938 konnte es als zweite Sprengstofffabrik der Verwertchemie in Betrieb genommen werden. Im geheimen Lageplan des Reichsamtes für Wirtschaftsausbau wurde die Fabrik unter dem Tarnnamen Friedland als eine von 87 zu Jahresbeginn 1939 bestehenden Produktionsstätten für Sprengstoffe, Kampfstoffe und Pulver verzeichnet.

Die Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau umfasste eine mit Stacheldraht umzäunte Gesamtfläche von 233 ha und 399 Werksgebäude.

In der Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau wurden die beiden Sprengstoffe TNT (ab 1938) und Pikrinsäure (ab 1939) bis Ende März 1945 Insgesamt wurden im Werk Hessisch Lichtenau 118.691 t TNT und 5.608 t Pikrinsäure produziert. Der Standort Hessisch Lichtenau erreichte damit den zweithöchsten TNT-Gesamtausstoß aller Werke der Verwertchemie im Deutschen Reich.

Beim Aufbau des Sprengstoffwerkes in den Jahren 1936 bis 1938 waren nach zeitgenössischen Angaben etwa 3.800 Arbeiter beschäftigt. Die Belegschaftsstärke der Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau während des eigentlichen Betriebes umfasste am 31. Dezember 1944 insgesamt 4.472 Personen, davon 2.446 Frauen. Von den Arbeitskräften waren 46,13 % Deutsche, jedoch 53,87 % Ausländer, die fast ausschließlich gegen ihren Willen im Werk arbeiten mussten und gemäß den rassistischen Kriterien der NS-Ideologie sehr unterschiedlich behandelt wurden. Zu den übrigen Ausländern, die in der Fabrik arbeiten mussten, zählten 790 bis 1.000 weibliche und hauptsächlich jüdische KZ-Häftlinge aus Ungarn.

 

Entmilitarisierung und Demontage

Die Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau produzierte bis zum 29. März 1945, drei Tage, bevor am 2. April 1945 amerikanische Truppen in Hessisch Lichtenau einrückten.

 

Industriegebiet

Vergleichbar anderen Vertriebenengemeinden auf dem Gebiet der westlichen Besatzungszonen und der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland entwickelte sich das Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau ab Ende der 1940er Jahre unter dem neuen Namen Hirschhagen zu einem zivilen Industriegebiet, in dem vor allem von Flüchtlingen und Vertriebenen neue Betriebe gegründet wurden. Das frühere Werksgelände wurde ab 1951 zum Eigentum der bundeseigenen Industrieverwaltungsgesellschaft mbH als Rechtsnachfolgerin der Montan.

 

Nach gut 2-stündigen  historischen Wissenstransfer durch unseren sachkundigen Fremdenführer, stellte sich allmählich Hunger und Durst ein. In dem Ausflugslokal  „Zum Waldhorn“  – die etwas andere Lokalität -  erwartete die Gruppe in einer außergewöhnlich romantischer Atmosphäre bereits Kaffee und selbst gebackene frische Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen. Bei weiteren interessanten Gesprächen über das soeben Erfahrene als auch nicht zu geringen Gesprächsanteilen zu dienstlichen Belangen, ließ die Gruppe den gelungen Nachmittag ausklingen. Klar war uns allen, dass die bereits angemeldeten Teilnehmer/-Innen, die nicht erschienen sind oder kurzfristig absagen mussten, etwas verpasst haben.

Hans Liese

Personalversammlung der Agentur für Arbeit Kassel am 14.02.2018 dem Valentinstag!

Kolleginnen und Kollegen der vbba Gruppe Kassel der Gewerkschaft Arbeit und Soziales überraschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Personalversammlung mit einer netten Aktion.


Gruppenvorstand

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